1910 - 1987
John Henry Hammond II 1910-1987
war ein einflussreicher amerikanischer Plattenproduzent, Musikkritiker und Bürgerrechtsaktivist. Er gilt als einer der bedeutendsten Talentscouts des 20. Jahrhunderts und spielte eine entscheidende Rolle bei der Entdeckung und Förderung zahlreicher legendärer Musiker verschiedenster Genres.
Talentscout und Entdecker
Hammond hatte ein außergewöhnliches Gespür für musikalisches Talent. Ihm wird die Entdeckung oder frühe Förderung von Karrieren so bedeutender Künstler wie Billie Holiday, Count Basie, Benny Goodman, Charlie Christian, Bessie Smith, Robert Johnson, Aretha Franklin, Pete Seeger, Bob Dylan, Bruce Springsteen und vielen anderen zugeschrieben.
Columbia Records
Er war über 50 Jahre lang mit Columbia Records verbunden und trug maßgeblich zum Erfolg des Labels bei, indem er stilprägende Künstler unter Vertrag nahm.
Hammond war ein überzeugter Verfechter der Rassengleichheit und setzte sich aktiv für die Integration der Musikindustrie ein. Er brachte weiße und schwarze Musiker zusammen und förderte so den Abbau von Rassenschranken in der Musikwelt
Produzent
Er produzierte zahlreiche wichtige Aufnahmen, darunter frühe Werke vieler der von ihm entdeckten Künstler.
Musikjournalist und Kritiker
Hammond schrieb für verschiedene Musikmagazine und trug als Kritiker zur Formung des Musikgeschmacks bei. Er arbeitete auch als Radiomoderator.
"From Spirituals to Swing"-Konzerte: Seine legendären "From Spirituals to Swing"-Konzerte im New Yorker Carnegie Hall in den späten 1930er Jahren waren bahnbrechend, da sie afroamerikanische Musik einem breiten Publikum präsentierten und zur Überwindung von Rassentrennung beitrugen.
Autobiografie
Gemeinsam mit Irving Townsend verfasste er seine Autobiografie "John Hammond on Record", die 1977 erschien. John Hammond war eine Schlüsselfigur in der Entwicklung der populären Musik des 20. Jahrhunderts. Sein Engagement, sein musikalisches Gespür und sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit machten ihn zu einer Legende der Musikindustrie. Er wurde 1986 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.
John Hammonds Rolle in Mahalia Jacksons KarriereJohn Hammond spielte eine entscheidende Rolle bei Mahalia Jacksons Wechsel von Apollo Records zu Columbia Records im Jahr 1954.
Er war ein einflussreicher Musikproduzent und Talentscout, der sich leidenschaftlich für Jazz, Blues und Gospel einsetzte. Hammond war ein früher Bewunderer von Mahalias Talent. Er kannte ihre ersten Aufnahmen für Decca aus den späten 1930er Jahren und war von ihren Apollo-Aufnahmen der späten 1940er Jahre beeindruckt. Er setzte sich für die Förderung schwarzer Musiker ein. Als Vizepräsident von Mercury Records engagierte er Jackson für politische Veranstaltungen in Chicago.
Die Verbindung zu Mitch MillerHammond, der zu dieser Zeit bei Columbia Records arbeitete, war eng mit Mitch Miller befreundet, dem Leiter der Pop-Abteilung des Labels. Miller war auf der Suche nach einer Gospelsängerin für Columbia und Hammond empfahl Mahalia Jackson. Hammond arrangierte ein Mittagessen mit Jackson und Miller, um die beiden einander vorzustellen und die Möglichkeit eines Vertrags mit Columbia zu besprechen.
Hammond riet Mahalia, bei Columbia zu unterschreiben, versprach ihr aber auch, dass sie die volle künstlerische Kontrolle über ihre Aufnahmen haben würde. Er warnte sie auch davor, dass Columbia möglicherweise nicht in der Lage sein würde, sie effektiv an ein schwarzes Publikum zu vermarkten. Nachdem Jackson bei Columbia unterschrieben hatte, schrieb Hammond eine positive Kritik über sie für die New York Times, in der er ihren Wechsel zu einem größeren Label lobte. Hammonds Rolle bei Jacksons Wechsel zu Columbia war entscheidend. Seine Empfehlung, sein Einfluss bei Columbia und sein Einsatz für Jacksons künstlerische Freiheit ermöglichten es ihr, ein breiteres Publikum zu erreichen und ihren kommerziellen Erfolg zu steigern. Ironischerweise kritisierte Hammond später Jacksons künstlerische Entscheidungen bei Columbia und argumentierte, dass sie sich zu sehr dem Mainstream-Geschmack angepasst und ihre Verbindung zum schwarzen Publikum verloren habe.