1896 - 1969
Joe Glaser war eine Schlüsselfigur in der amerikanischen Musikindustrie, ein weißer Agent, der als Präsident der Associated Booking Corp. eine zentrale Rolle spielte. Seine Karriere war geprägt von der Betreuung einiger der größten Namen im Jazz und darüber hinaus, wobei seine Beziehungen zu Künstlern wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Dizzy Gillespie besonders hervorstachen.
Glaser war weithin für seine Fähigkeit bekannt, Talente zu erkennen und zu fördern. Er managte Louis Armstrong über Jahrzehnte und trug maßgeblich zu dessen weltweitem Erfolg bei. Auch Größen wie Duke Ellington und Dizzy Gillespie zählten zu seinem Management-Stall, und Berichten zufolge äußerten sie sich stets positiv über ihre Zusammenarbeit mit ihm. Dies spricht für Glasers Professionalität und seinen Umgang mit seinen Künstlern.
Glasers Interesse an Mahalia Jackson
Ein besonderes Kapitel in Glasers Karriere war sein anhaltendes Interesse an der Gospel-Legende Mahalia Jackson. Über Jahre hinweg versuchte er, sie unter Vertrag zu nehmen, da er ihr immenses Potenzial erkannte. Er rief Mahalia Jackson persönlich an und bot ihr seine Dienste an. Obwohl Jackson ihn durch ihre Verbindungen zu Louis Armstrong und anderen kannte und sich für sein Angebot bedankte, entschied sie sich zunächst, ihre Karriere eigenständig zu gestalten. Sie versprach ihm jedoch, ihm einige Termine zur Buchung zu überlassen.
Später, als Mahalia Jackson verstärkt Fernsehauftritte anstrebte, um die Belastungen des Tourneelebens zu reduzieren, kontaktierte sie Joe Glaser selbst in New York, um Buchungen zu besprechen. Bob Phillips, der Westküstenleiter von Glasers Agentur, der Associated Booking Corp., war ebenfalls daran interessiert, Mahalia mit Glaser für ihre Buchungen zu verbinden. Phillips versicherte Mahalia, dass Glasers Büro sich nun um ihre Engagements kümmern würde und schätzte, dass er ihr im Rahmen von Glasers Agentur bis zu 10.000 Dollar pro Konzert verschaffen könnte – eine beeindruckende Summe für die damalige Zeit.
Mahalia Jackson bat Glaser (und Bob Phillips) sogar um ihre Adressen, um Telegramme für ein geplantes "Festival der Sterne" an namhafte Künstler wie Ella Fitzgerald, Ray Charles, Pearl Bailey, Lou Rawls, Dean Martin, Red Skelton, Jimmy Durante und Moms Mabley zu senden. Glaser informierte Jackson daraufhin, dass Pearl Bailey aufgrund ihrer Verpflichtungen bei "Hello Dolly" nicht teilnehmen konnte.
Joe Glasers Einfluss reichte weit über das reine Management hinaus; er war ein wichtiger Vermittler und Stratege in der Unterhaltungsbranche, dessen Vision und Netzwerk vielen Künstlern den Weg zum Erfolg ebneten.