Erfunden von Philips 1963
Die Musikkassette, auch bekannt als Kompaktkassette (Compact Cassette, CC) oder Audiokassette, ist ein Tonträger zur elektromagnetischen, analogen Aufzeichnung und Wiedergabe von Tonsignalen. Sie wurde von Philips entwickelt und am 28. August 1963 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Erfindung und Verbreitung
Der Ingenieur Lou Ottens von Philips gilt als Erfinder der Kompaktkassette. Zunächst wurde sie von HiFi-Enthusiasten belächelt, da die Aufnahmequalität anfangs oft verrauscht und mono war. Philips setzte jedoch auf einfache Bedienung, Mobilität und einen erschwinglichen Preis (der erste Kassettenrekorder "Philips EL 3300" kostete 299 DM). Dies führte dazu, dass die Kassette in den 1970er bis 1990er Jahren neben der Schallplatte und später der CD zu einem der beliebtesten Audiomedien wurde. Besonders der 1979 von Sony eingeführte Walkman, ein tragbarer Kassettenspieler, trug maßgeblich zur Popularität bei.
Funktionsweise
Eine Musikkassette enthält ein schmales Magnetband, das auf zwei Spulen läuft. Ein Kassettenrekorder bewegt das Tonband mittels eines Motors und eines "Capstan" (Tonwelle), um eine gleichmäßige Bandgeschwindigkeit zu gewährleisten. Die Tonsignale werden analog und elektromagnetisch auf dem Magnetband gespeichert und bei der Wiedergabe wieder in hörbare Töne umgewandelt. Viele Kassettenrekorder konnten nicht nur abspielen, sondern auch aufnehmen, was das Erstellen eigener "Mixtapes" aus Radioaufnahmen oder anderen Quellen sehr beliebt machte.
Vorteile und Nachteile
Vorteile: Einfache Bedienung, geringes Gewicht, mobil (besonders mit dem damaligen Walkman), vergleichsweise günstig in der Anschaffung (sowohl Kassetten als auch Abspielgeräte), Möglichkeit zu eigenen Aufnahmen.
Nachteile: Anfälligkeit für "Bandsalat" (Verwickeln des Magnetbands), Verschlechterung der Qualität über die Zeit, Empfindlichkeit gegenüber Magneten, Kälte und Wärme, geringere Tonqualität im Vergleich zu späteren Medien wie der CD, aufwendiges Suchen einzelner Titel durch Vor- und Zurückspulen.
Heutiger Status
Obwohl digitale Medien die Kassette weitestgehend abgelöst haben, erlebt die Musikkassette in den letzten Jahren ein kleines Revival, ähnlich wie die Schallplatte. Sie wird von Nostalgikern und Musikliebhabern wieder geschätzt, oft für ihre einzigartige Ästhetik und den "analogen" Klang.
Mahalia Jackson und die Musikkassette
Es gibt zahlreiche Aufnahmen und Compilations von Mahalia Jackson, die im Laufe der Zeit auch auf Musikkassette veröffentlicht wurden. Da die Kassette besonders in den 1970er und 1980er Jahren populär war, fielen viele posthume Veröffentlichungen oder Neuauflagen ihrer Alben in diese Zeit.
Beispiele für Mahalia Jackson Alben, die auch auf Kassette erhältlich waren:
"How I Got Over" (ursprünglich 1976 als LP, später auch auf Kassette)
"Gospels, Spirituals & Hymns" (oft als Compilation auf Kassette erhältlich)
"The Essential Mahalia Jackson" (ebenfalls als Kassette verfügbar)
Sampler und Best-of-Alben ihrer Aufnahmen von Columbia Records, Apollo Records und anderen Labels wurden im Laufe der Jahre auf Kassette veröffentlicht.
Besonders zu erwähnen ist die „Columbia Box“ mit zwei Cassetten und einem umfangreichen Booklet. Diese war sehr verbreitet und gab es in der Cassetten und CD Edition. Auch heute ist diese interessante Ausgabe weit verbreitet.
Eine Auswahl aus meiner Sammlung
©Sony Music Entertainment Inc. 1992