1925 – 22. August 1999
Gwendolyn Rosetta (Cooper) Capps Lightner (1925 – 22. August 1999)
war eine einflussreiche Pianistin und Musikerin, die einen bedeutenden Beitrag zur Gospelmusik leistete. Zwischen 1968 und 1972 war sie die Pianistin von Mahalia Jackson.
Gwendolyn Lighter wurde 1925 in Brookport, Illinois, geboren und zeigte schon früh außergewöhnliches musikalisches Talent. Bereits im Alter von acht Jahren begann sie Klavier zu spielen und begleitete mit zehn Jahren Gottesdienste und schulische Darbietungen. Diese frühen Erfahrungen legten den Grundstein für ihre bemerkenswerte Karriere. Gwendolyn Lightner war die Tochter von Marcella und Arthur Gwynn Cooper, die auf der South Side von Chicago lebten. Ihr Vater war Pianist und wurde Treuhänder der First Church of Deliverance, während ihre Mutter im Chor sang. “Gwen“, wie sie im allgemeinen genannt wurde, war mit Peter Singleton Lightner (1927-2003) verheiratet und hatte eine Familie.
In den frühen 1940er Jahren zog sie nach Chicago, einem Zentrum der aufblühenden Gospelmusikszene. Dort setzte sie ihre musikalische Ausbildung an der renommierten Lyon and Healy Academy of Music fort. Diese Zeit war prägend, da sie in Kontakt mit einflussreichen Persönlichkeiten der Gospelszene wie Kenneth Morris, Sallie Martin, Roberta Martin, Emma Jackson und natürlich Mahalia Jackson kam. Insbesondere die Begegnung mit Emma Jackson sollte eine wichtige Rolle in ihrer frühen Karriere spielen, da sie zu ihrem Schützling wurde.
Der nächste bedeutende Schritt führte sie mit den Emma L. Jackson Singers nach Los Angeles, Kalifornien. Dort etablierte sie sich schnell als talentierte Pianistin. Ihre musikalische Ausbildung umfasste formale klassische Studien sowie zusätzlichen Unterricht am Glee-Club der DuSable High School und in den High Jinks Varietéshows. Zudem erlernte sie die Gospeltechnik in der Musikabteilung der First Church of Deliverance.
Ein wichtiger Treffpunkt in dieser Zeit war der Schönheitssalon von Mahalia Jackson, der ein informeller Versammlungsort für etablierte und aufstrebende Gospelkünstler war. Gwendolyn Cooper Lightner war dort oft anzutreffen und hielt den Kontakt zu Mahalia aufrecht, seit sie den Salon mit Emma Jackson besucht hatte. Ein Höhepunkt ihrer Karriere war die Zeit von 1968 bis 1972, in der Gwendolyn Lightner die Pianistin von Mahalia war. Sie sprang jedoch auch schon früher gelegentlich für Mildred Falls ein.
Als Mildred Falls Gesundheit nachließ, teilte sich Gwendolyn die Klavierparts mit Edward Robinson, der Mildred Falls ersetzte auf, während Louise Overall Weaver die Orgel spielte. Später, mit der Anstellung von Charles Clency als Organist, teilte sich Edward Robinson die Klavierarbeit weiterhin mit Gwendolyn Lightner. Diese Anordnung entsprach Mahalias Vorlieben und den Wünschen von Columbia Records nach Begleitern mit unterschiedlichen Fähigkeiten.
Frau Valerie Nero, die Großnichte von Mahalia Jackson kann ich daran erinnern, dass Mildred Falls im Haus von Mahalia, Gwendolyn am Klavier unterrichtet hat. Das deutet darauf hin, dass Mildred aufgrund ihrer nachlassenden Gesundheit quasi ihre Nachfolgerin bestimmte und ihre Erfahrungen an Gwendolyn weiter gab. Das ist auch in ihrem Spiel zu hören, da sie viele Elemente von Mildred übernommen und dann teilweise ihrem eigenen Stil angepasst hat.
Diese Zusammenarbeit brachte Gwendolyn Lightner internationale Anerkennung. Sie begleitete Mahalia Jackson auf zahlreichen Welttourneen, unter anderem nach Los Angeles, Bermuda, Japan, Liberia, München und Montreal, sowie bei unzähligen Fernsehauftritten. Auch nach ihrer Zeit mit Mahalia Jackson blieb Gwendolyn Lightner eine zentrale Figur in der Gospelmusikszene von Los Angeles und darüber hinaus. Ihre musikalische Vielseitigkeit und ihr Engagement für die Förderung der Gospelmusik zeigten sich in verschiedenen Bereichen:
Sessionmusikerin
Sie war eine gefragte Sessionmusikerin und arbeitete mit anderen bedeutenden Gospelkünstlern zusammen, darunter The Pilgrim Travelers, The Soul Stirrers und Brother Joe May. Sie war auch eine langjährige Hausorganistin für die Gospel-Fernsehsendung "Jubilee Showcase". Zudem war sie ein Gründungsmitglied von Robert Andersons Good Shepherd Singers und nahm an deren ersten Aufnahmen teil.
Über 50 Jahre war sie Pianistin für die National Baptist Convention U.S.A.
Musikdirektorin
Sie übernahm leitende Positionen bei der Western Baptist State Convention und dem Congress of Christian Education.
Musikpädagogin
Fast 30 Jahre lang unterrichtete sie Musik an der Victory Baptist Day School und inspirierte so kommende Generationen von Musikern.