1933 - 2014
Edward Robinson wurde 1933 in Birmingham, Alabama, geboren.
Schon in seiner Jugend zeigte sich sein musikalisches Talent, als er sich im Alter von etwa dreizehn Jahren selbst das Klavierspielen beibrachte. Eine prägende frühe Erfahrung war, als er sich an das Klavier seines älteren Bruders setzte und begann, das Lied „Does Jesus Care“ nach Gehör zu spielen. Dieses Ereignis markierte den Beginn einer lebenslangen Leidenschaft und Hingabe zur Gospelmusik.
Nachdem seine Familie 1949 nach Chicago zog, entwickelte sich Robinsons musikalische Karriere weiter. Er begann, für Louis Bodie Klavier zu spielen und wurde bald darauf der feste Begleiter der legendären Gospelikone Mahalia Jackson. Diese Zusammenarbeit sollte siebzehn Jahre andauern und ihn um die ganze Welt führen. Während seiner Zeit mit Mahalia Jackson spielte Robinson im Weißen Haus für fünf verschiedene Präsidenten der Vereinigten Staaten, trat vor dem europäischen Adel auf und stand auf der ehrwürdigen Bühne der Carnegie Hall in New York City.
Neben seiner prägenden Arbeit mit Mahalia Jackson spielte Edward Robinson auch mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten der Musikwelt, darunter Aretha Franklin, Albertina Walker, Sam Cooke, The Caravans, Gladys Knight und Robert Anderson. Trotz dieses beachtlichen beruflichen Erfolgs blieb Robinson stets seinen tiefen Wurzeln in der Gospelmusik treu.
Im Jahr 1997 wurde Edward Robinsons bedeutender Beitrag zur Gospelmusik von der Stadt Chicago gewürdigt. Bürgermeister Richard Daley ehrte ihn als einen der Pioniere dieses Genres in der Stadt. Später wurde er auch vom ehemaligen Gouverneur von Illinois, George Ryan, als Historiker geehrt.
Auch in seinen späteren Lebensjahren blieb Robinson musikalisch aktiv. Er arbeitete als Pianist für den St. Andrew Temple Choir und war als Kapellmusiker für das Bestattungsunternehmen Leak and Sons tätig. Darüber hinaus begleitete er Willie Wilson als Pianist auf dessen Reisen um die Welt.
Edward Robinson verstarb im November 2014 im Alter von 81 Jahren. Sein Leben war ein Zeugnis seiner tiefen Leidenschaft für die Gospelmusik und seines bedeutenden Einflusses auf dieses Genre.
Kontroverse Ansichten
Es ist anzumerken, dass es unterschiedliche Einschätzungen von Robinsons musikalischen Fähigkeiten gibt. Während er im Radio als der "King of the Ivories" gefeiert wurde, äußerte Mahalia Jackson selbst kritische Ansichten über sein musikalisches Können. Sie gab an, dass er keine Noten lesen oder transponieren konnte und bezeichnete ihn als einen "guten (gleichwertiges Wort für 'stomp') Pianisten", wobei sie Willie Webb als einen besseren Pianisten ansah. Bill Russell hingegen schätzte Robinsons Spiel. Diese unterschiedlichen Perspektiven zeichnen ein komplexeres Bild von Robinsons musikalischer Karriere.
Trotz dieser unterschiedlichen Meinungen ist unbestreitbar, dass Edward Robinson eine bedeutende Rolle in der Welt der Gospelmusik spielte und durch seine langjährige Zusammenarbeit mit Mahalia Jackson und seine Auftritte auf bedeutenden Bühnen weltweit einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Seine Ehrungen durch die Stadt Chicago und den Gouverneur von Illinois unterstreichen seinen wichtigen Beitrag zur Musikgeschichte.