1927 - 1978
Alex Bradford war eine herausragende Persönlichkeit in der Welt der Gospelmusik. Er beeindruckte als talentierter Sänger, Komponist, Arrangeur und Pianist und hinterließ ein reiches musikalisches Erbe, das Generationen von Künstlern beeinflusste.
Frühes Leben und musikalische Anfänge
Geboren am 23. Januar 1927 in Bessemer, Alabama, zeigte Bradford schon früh eine starke Affinität zur Bühne. Bereits im Alter von vier Jahren trat er auf Varietébühnen auf und nahm Tanzstunden. Trotz des strengen baptistischen Hintergrunds seiner Mutter zog es ihn zur Musik der geheiligten Kirche. Mit dreizehn Jahren trat er dem Kinderchor Protective Harmoneers bei und erhielt Jazz-Klavierunterricht, was seine musikalischen Fähigkeiten weiter formte.
Verbindung zu Mahalia Jackson
Nach seinem Militärdienst zog Bradford nach Chicago. Obwohl er zunächst keine Stelle bei den renommierten Roberta Martin Singers fand, wurde er Teil des wachsenden Kreises um die legendäre Mahalia Jackson. Er fungierte sogar als ihr persönlicher Sekretär und lebte 1952 während Mahalias Europatournee bei ihr im Hotel, wo er sich um sie kümmerte, als sie schwer krank war. Ihm wurde vertraulich mitgeteilt, dass Jacksons Leben in Gefahr sei, und er drängte sie, die Tournee abzubrechen. Diese Zeit prägte seine frühe Karriere maßgeblich. Außerdem sprang er für Mildred Falls ein, als diese krankheitsbedingt nicht spielen und reisen konnte.
Kompositionen und der Durchbruch mit "I'm Too Close"
Bradford war ein begnadeter Songschreiber, dessen Kompositionen oft das Herzstück seiner Auftritte bildeten. Für seine Apollo-Sessions schrieb er zahlreiche Stücke wie "He's So Good to Me" und "He's a Wonder". Er komponierte auch populäre Apollo-Singles für die Roberta Martin Singers, darunter "Come On in The Room" und das bluesige "Too Close to Heaven“. Sein größter Erfolg kam 1953, als seine eigene Aufnahme von "I'm Too Close" für Specialty Records zu einem landesweiten Hit und zeitlosen Gospel-Klassiker wurde. Dieser Song katapultierte ihn ins Rampenlicht und festigte seinen Status als nationaler Gospelstar. Für seine Specialty-Aufnahmen wurde er von seinen Bradford Specials begleitet, einer Gruppe talentierter Musiker, die seinen Sound prägten.
Bühnenpräsenz und nachhaltiger Einfluss
Alex Bradford war bekannt für seine temperamentvollen und mitreißenden Auftritte. Er wechselte mühelos zwischen ausgelassenen, geheiligten Darbietungen und gefühlvollen Gospel-Balladen. Seine kinetische Bühnenpräsenz und seine Falsett-Gesänge wurden sogar mit denen seines Labelkollegen Little Richard verglichen.
Ein Höhepunkt seiner Karriere war seine Beteiligung am Gospelmusical Black Nativity. Die Originalbesetzung, zu der Bradford und die Bradford Singers gehörten, wurde 1963 in der Sendung "Jubilee Showcase" vorgestellt. Das Musical tourte weltweit und wurde von Millionen Zuschauern gesehen, was Bradfords Engagement für das Musiktheater weiter befeuerte. Er war auch zugegen, als Martin Luther King Jr. ermordet wurde, und reagierte schockiert auf die Nachricht. Alex Bradfords Einfluss auf die Gospelmusik ist unbestreitbar. Seine Kompositionen, seine einzigartige Bühnenpräsenz und seine Beiträge zu wichtigen Gospelproduktionen sicherten ihm einen festen Platz in der Geschichte der amerikanischen Musik.