Jazz Journal 1961 / 1972

Ein britisches Magazin mit Geschichte

Jazz Journal April 1961 / Mai 1972

Tauchen Sie ein in die Geschichte des "Jazz Journal", einem britischen Jazz-Magazin, das seit seiner Gründung im Jahr 1948 die Entwicklungen des Jazz prägt und begleitet. Besonders die 1970er Jahre waren für die Zeitschrift, wie auch für die Jazzszene selbst, eine Zeit des Wandels und der Neuerungen.

Das "Jazz Journal" in den 1970ern: Eine Ära des Wandels
Die 1970er Jahre waren für das "Jazz Journal" eine dynamische Dekade, geprägt von titeltechnischen und strukturellen Veränderungen. Bis April 1979 war es schlicht als "Jazz Journal" bekannt, bevor es für Jahrzehnte zum "Jazz Journal International" avancierte. Auch die Eigentümerverhältnisse wechselten mehrfach: Von Decca Records über Novello Publishing und Billboard UK bis hin zu Pitmans, durchlief das Magazin eine Reihe von Händen, die seine Ausrichtung und Stabilität beeinflussten.

Inhaltlich blieb das monatlich erscheinende "Jazz Journal" seinen Wurzeln im Mainstream Jazz treu, doch es passte sich geschickt den musikalischen Strömungen der Zeit an. Die 1970er waren eine faszinierende Phase für den Jazz: Während der Free Jazz an Dominanz verlor, verschmolz die Musik zunehmend mit Elementen aus Rock und Soul. Größen wie Miles Davis prägten mit Alben wie "Bitches Brew" (1970) den aufkommenden Jazzrock (Fusion). Das "Jazz Journal" dokumentierte diese Entwicklungen umfassend, bot seinen Lesern tiefe Einblicke in die sich wandelnde Jazzlandschaft und beleuchtete dabei sowohl etablierte Legenden als auch aufstrebende Talente.

Das "Jazz Journal" heute
Die gute Nachricht für alle Jazz-Enthusiasten: Das "Jazz Journal" lebt! Es ist das am längsten durchgehend erscheinende Jazz-Magazin Großbritanniens und hat sich 2019 erfolgreich ins digitale Zeitalter katapultiert. Heute finden Sie das Magazin als reines Online-Magazin unter jazzjournal.co.uk. Es bietet weiterhin aktuelle Artikel, fundierte Rezensionen und Nachrichten aus der Jazzwelt, und sein umfangreiches Archiv soll in Zukunft noch zugänglicher gemacht werden.

Mahalia Jackson und das "Jazz Journal“ - Eine unerwartete Verbindung
Obwohl Mahalia Jackson primär als Gospel-Sängerin in die Geschichte einging, erkannte das "Jazz Journal" früh ihre immense musikalische Bedeutung und ihren Einfluss, der weit über alle musikalischen Grenzen hinausreichte.

Bereits im April 1961 zierte Mahalia Jackson das Cover des "Jazz Journal", ein deutliches Zeichen für die frühe Anerkennung ihrer Figur. Das Magazin rezensierte ihre Alben, wie zum Beispiel "Come On Children, Let's Sing", dessen Neuveröffentlichung im April 2021 auf der Website des "Jazz Journal" erneut ihre "rhythmische Kraft und einen Drive" hervorhob, der "nur von den besten Jazzbands erreicht werden kann".

Ein Höhepunkt ihrer indirekten Verbindung zum Jazz war zweifellos ihre Zusammenarbeit mit
Duke Ellington am Album "Black, Brown And Beige" (1958), ein Werk, das auch im "Jazz Journal" Beachtung fand. Das Magazin würdigte stets ihre einzigartige Fähigkeit zur Improvisation und ihren tiefen rhythmischen Ausdruck, die zwar nicht im traditionellen Jazz-Kontext angesiedelt waren, aber von der Jazz-Community zutiefst geschätzt wurden.

Auch ihre Teilnahme am ersten New Orleans Jazz & Heritage Festival 1970, wo sie spontan mit einer Brass Band sang, unterstreicht ihre Präsenz in historischen Jazz-Momenten, die vom "Jazz Journal" dokumentiert wurden.

Das "Jazz Journal" mag Mahalia Jackson nicht als "Jazz-Sängerin" im engsten Sinne etikettiert haben, doch es erkannte und feierte sie als eine brillante Musikerin, deren Werk eine bedeutende Schnittstelle zur Jazzmusik darstellte und dort ihre verdiente Anerkennung fand.

Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion vom JAZZ JOURNAL

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